Der große Navi-Guide - Kartenmaterial und Software beherrschen

von: Thorsten Luhm

Franzis, 2009

ISBN: 9783772338915 , 128 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 9,99 EUR

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Der große Navi-Guide - Kartenmaterial und Software beherrschen


 

1.6 Herstellereinbau (S. 39-41)

Wie schon beim Autotelefon trat GPS seinen Sie- geszug als Extra im Luxusauto an. Der Festeinbau bietet den höchsten Komfort zu ebensolchen Prei- sen. Die Liste der Vorteile ist lang: .keine .iegenden Strippen, keine zusätzlichen Halterungen, dezenterer Einbau und somit je nach Modell auch ein gewisser Diebstahlschutz (siehe Kapitel 4.1), wenn dann nicht gleich das ganze Auto geklaut wird .Kombination mit vorhandener Technik wie Hi.-Anlage, Telefon usw. mit Nutzung der besseren Lautsprecher oder Stummschaltung bei Anrufen

- Nutzung des meist größeren Bildschirms für DVD-Spieler, DVB-T-Fernsehen oder sogar grafische Bedienung der gesamten Autoelektronik .Integration in das Bedienkonzept des Autos wie beispielsweise nur ein Tastenfeld für Radio, Telefon und Navigation .Kombination mit zusätzlichen Sensoren für Beschleunigung, Radumdrehungen usw., um Schwächen beim Empfang auszugleichen

Die Vorteile beziehen sich primär auf Komfort, Be- dienung und Design. Die Technik unter der Haube – sprich: GPS-Empfänger und Software – stammt aber meist von den großen Spezialisten und ist in der Regel nicht schlechter oder besser als das Pen- dant im Zubehörhandel. Ob man die zusätzlichen Sensoren tatsächlich unbedingt bei einer Tunnel- fahrt benötigt, sei dahingestellt: Bei einem 5 km langen Tunnel durch die Alpen hat man tatsächlich kein Signal, aber auch selten Gelegenheit, falsch abzubiegen.

Und bei den kleinen Tunneln und Unterführungen im Stadtgebiet geht das Signal bei einer Abschattung nicht sofort verloren, eventuelle Abbiegehinweise erhält man darüber hinaus meist vorher und ein gutes GPS nutzt jeden kleinen „Sichtkontakt" zum Satelliten, um die Position so- fort zu überprüfen. Und trotz GPS sollte man den Verstand sowieso nicht ganz abschalten. Navigationsdaten auf CD – wie sie von ab Werk eingebauten Systemen häu.g verwendet werden – waren vor einigen Jahren das Symbol für Fort- schritt. Aus heutiger Sicht ist aus mehreren Grün- den Skepsis angebracht:

- CD-Laufwerke enthalten mechanische Kom- ponenten, die zum Auslesen der Daten exakt positioniert werden müssen – in einem fahrenden Auto ist dies trotz allem Komfort auf schlechten Straßen nicht immer gewährleistet. Die heute üblichen Speicherkartenlaufwerke sind da weniger empfindlich.
- CD-Laufwerke für Kartendaten sind oft im Ko.erraum angebracht, ebenso CD-Wechsler für Hi.-Anlagen – so richtig komfortabel ist das aber nicht. Aufwendige Verkabelung und ein voller Ko.erraum erhöhen den Aufwand.
- CDs sind auf maximal 700 MByte beschränkt, was locker für eine Deutschlandkarte reicht (etwa 250 MByte), nicht aber für eine gute Eu- ropakarte (ca. 1,5 GByte). Speicherkarten gibt es dagegen bis zu einer Kapazität von 4 oder 8 GByte und jeder weitere Fortschritt bringt wieder eine Verdopplung.
- Manche Erstausrüster-Navigationssysteme gibt es nur in Kombination mit einem CD-Radio – weil dann das CD-Laufwerk auch für die Kartendaten herhalten muss. Mit etwas Glück kann man nach der Routenberechnung die Daten-CD gegen eine Musik-CD austauschen, vorausgesetzt für die Navigation steht ein in- terner Speicher zur Verfügung.

Wenn man sich als Endverbraucher mit dem -e- ma Navigation auseinandersetzt, wirken noch wei tere Punkte negativ: Auch wenn der Erstausrüster ein namhafter Hersteller ist, wird die Herkunft fast schon verschleiert – und man weiß nicht genau, was man eigentlich bekommt. Wegen spezieller Anpassungen und zusätzlicher Veränderungen ist so ein System zu nichts „kompatibel", z. B. Zusatz- informationen zu Reisezielen. Letztendlich sind die Entwicklungszyklen der Autoindustrie erheblich länger als bei einem separaten System von einem Drittanbieter.