Mr. Globetrotter - Meine Reisen, mein Leben

von: Klaus Denart

Irisiana, 2011

ISBN: 9783641054588 , 384 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 15,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Mr. Globetrotter - Meine Reisen, mein Leben


 

"Danakil zum Zweiten – durchs Höllenloch der Schöpfung (S. 200-201)

»Where do you come from? What do you want here? Are you tourists?« Ein Äthiopier in einem kleinen Landrover fuhr mit schleifender Kupplung im Schritttempo neben uns her. Ein merkwürdiger Typ. Wir waren auf dem abendlichen Heimweg vom Restaurant Omar Khayam zu unserem Hotel in Addis Abeba. »Einfach ignorieren«, sagte ich zu Rüdiger. Im nächsten Moment sprach er uns in akzentfreiem Deutsch an: »Ich hab noch eine Frage!« Rüdiger ließ sich hinter das Fahrzeug zurückfallen. Ich trat näher an die Fahrerseite heran: »Ja, bitte?« Er druckste herum, dann sprach er wieder Englisch: »I have a problem.« »Was für ein Problem?«

Ich ging direkt neben seinem Fenster und hatte die ganze Zeit nur auf sein Gesicht geguckt. Er bewegte seine rechte Hand, meine Augen folgten der Bewegung. Er griff zu einer Pistole, die neben ihm auf dem Mittelsitz lag. Verdammt! Was hatte der Typ vor? Ich sprang schnell hinter den Wagen und brüllte: »Rü! Der hat einen Ballermann!«

Das Herz schlug mir bis zum Hals. Der Wagen rollte weiter, während wir stehen blieben. »Was wollte der von uns?« Addis war eine sehr unsichere Stadt geworden. Nachts hörte man Schüsse, und die Europäer, die hier lebten, erzählten schaurige Geschichten von der Brutalität des Terrorregimes unter Mengistu Haile Mariam. Mengistu war einer der Offiziere gewesen, die 1974 den Kaiser Haile Selassie gestürzt hatten. Wir rätselten noch, was wir tun sollten, da kam der Landrover wieder zurück. Wir erkannten ihn an seinem defekten Scheinwerferlicht. »In dieser Straße haben wir keine Chance. Aber ein Stückchen weiter runter ist so eine Art Polizeikaserne«, sagte ich.

Zwei Männer gingen gerade die Straße hinunter. Harmlose bäuerliche Gestalten. »Lass uns vor den Männern gehen, die können uns Feuerschutz bieten.« Ein Besoffener quatschte uns an: »Give me some money!« Der Landrover folgte uns in 30 Metern Abstand. Der Trunkenbold wurde aufdringlicher: »Give me some money! You are capitalists.« Wir erreichten das Grundstück, auf dem ich die Polizei vermutete. Tatsächlich, hinter einem Gittertor standen vier Polizisten.

»Bitte helfen Sie uns! Jemand bedroht uns mit einer Pistole.« Die Polizisten öffneten das Tor. Sie glaubten, der Besoffene wolle uns an den Kragen. »Nein, nein!«, sagte Rüdiger. »Es ist der Mann in dem Landrover. Er hat uns mit einer Pistole bedroht.« Die Polizisten entsicherten ihre Gewehre. Der Wagen rollte näher heran. Wir versteckten uns hinter den Rücken der Polizisten. Der Landrover machte einen Bogen um die Einfahrt und gab Gas.

Keiner der Polizisten hatte es gewagt, das Fahrzeug anzuhalten. Sie notierten sich die Nummer: AA 8081 – ein Regierungsfahrzeug. Immer wieder zeigten sie entschuldigend auf das Kennzeichen, das sie aufgeschrieben hatten. Drei Polizisten brachten uns an die belebte Churchill Road und warteten, bis wir in einem Taxi saßen. Zurück im Hotel – wo Horst Walter schon ungeduldig auf uns wartete – riefen wir Heiko Karels von der Deutschen Botschaft an, der sofort herbeigeeilt kam. Erst beim Gin wurde uns bewusst, wie nahe wir dem Tod gewesen waren."