Flick - Eine Konzerngeschichte vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik

von: Kim Christian Priemel

Wallstein Verlag, 2013

ISBN: 9783835320918 , 864 Seiten

2. Auflage

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

Windows PC,Mac OSX geeignet für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 37,99 EUR

  • Asset-backed Securitization and the Financial Crisis - The Product and Market Functions of Asset-backed Securitization - Retrospect and Prospect
    Kunst im Unternehmen - Ein Mehrwert in Zeiten des Wandels
    Global Governance as Business Strategy - The Case of Gazprom
    Anforderungen an das Investitionscontrolling unter Berücksichtigung von Unternehmenswerten - Kritik ausgewählter Ansätze der wertorientierten Unternehmensführung
    Distributionspolitik in der mittelständischen Metallindustrie - Ableitung einer Methode zur Wahl des wirtschaftlichsten Distributionskanals
    Fusion oder Verwaltungskooperation zur Effizienzsteigerung der öffentlichen Hand zu gegenseitigem Nutzen - Eine Analyse am Beispiel des Amtes Bad Bramstedt Land und der Stadt Bad Bramstedt
  • Corporate Responsibility im Trend - Eine explorative Untersuchung
    Innovationsprojekte und Heterogene Teams - Erfolgsfaktoren interdisziplinärer Zusammenarbeit
    Dynamische Tourenplanung - Übersicht und Stand der Forschung
    Kraftstoffkonsum und CO2-Ausstoß auf Amerikas Straßen - Wirtschaftspolitische Möglichkeiten zur Kraftstoffreduktion im amerikanischen Transportsektor
    Nachhaltige Investments - Eine empirisch-vergleichende Analyse der Performance ethisch-nachhaltiger Investmentfonds in Europa

     

     

     

     

 

Mehr zum Inhalt

Flick - Eine Konzerngeschichte vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik


 

Teil C Kein Wunder V. Fall (1944/45-1947) (S. 591-592)

I. Die Auflösung des Konzerns

Die Umschichtung der Kapitalbeteiligungen und die Neuregelung der Besitzverhältnisse im Flick-Konzern seit Mitte 1944 trugen bereits der Erwartung eines verloren gehenden Krieges Rechnung. Die Umbauten hatten dabei vor allem präventiven Charakter. Dies galt um so mehr, als bis weit in das letzte Kriegsjahr hinein Ungewißheit – oder besser: Illusionen – über den Charakter der Niederlage in der deutschen Unternehmerschaft weit verbreitet war. Insbesondere die Erkenntnis, daß der totale Krieg in die totale Kapitulation münden würde, setzte sich nur allmählich durch.

Erst die Kombination aus dem Luftkrieg, der zur Zerstörung ganzer Städte führte, der Besetzung und Aufteilung des Altreiches durch die Alliierten, den ersten Demontagen sowie den Verhaftungen namhafter Repräsentanten der Privatwirtschaft ließ immer weniger Zweifel an einem substantiellen Kontroll- und mutmaßlichen Vermögensverlust zu. Zwischen Sommer 1944 – wenn nicht gar schon früher, seit dem Desaster von Stalingrad – und Mitte 1946 sah sich die deutsche Wirtschaftselite gezwungen, sich schrittweise mit der Realität des Einsturzes des gewohnten staatlichen und, vor allem im Osten, auch des wirtschaftlichen Koordinatensystems vertraut zu machen. Erst im Zuge dieses mühsamen Lernprozesses gelangte die Mehrheit der Unternehmer, unter ihnen die Führungskräfte des Flick-Konzerns, in der »Zusammenbruchgesellschaft « an.

1.1. Kriegsende

1.1.1. Nachkriegsplanungen 1944/45


Während die Regimespitze im Juli 1944 einmal mehr den totalen Krieg ausrief und mit Durchhalteparolen die letzten Reserven zu mobilisieren hoffte, machten sich führende Vertreter sowohl auf ministerialer Ebene als auch innerhalb der privaten Wirtschaft daran, Pläne für eine Friedenswirtschaft zu schmieden, die nicht durch jenen deutsch-dominierten »Großwirtschaftsraum« gekennzeichnet war, mit dem man bis 1942/43 gerechnet hatte.

Die Initiative zur binnenwirtschaftlichen Nachkriegsplanung ergriff die private Seite, band frühzeitig aber auch Regierungsbeamte und Vertreter staatlicher Unternehmen ein. In die Überlegungen, die zunächst im Umfeld des Generaldirektors der Salzd etfurth AG, Rudolf Stahl, entwickelt wurden, durch die Kontakte ins Reichswirtschaftsministerium aber bald einen offiziösen Charakter erhielten, wurde auch Friedrich Flick einbezogen.