Für ein neues Wirtschaftswunder - 20 Thesen

von: Michael Rogowski

C. Bertelsmann, 2005

ISBN: 9783894808549 , 187 Seiten

Format: ePUB, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX geeignet für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 6,99 EUR

  • Julia Extra Band 318 - Süsse Rache in Monte Carlo / Das Einmaleins der Liebe / Sambanächte mit dem Boss / Blitzhochzeit in der Toskana /
    Küss mich noch einmal so wie damals
    Verlieb dich nie in deinen Chef
    Einmal ist nicht genug!
    Tiffany Hot & Sexy Band 14 - Spionin in Samt und Seide / Masken der Lust / Trau dich, nimm mich /
    Julia Collection Band 23 - Das Glück wartet auf Pelican Cay
  • Collection Baccara Band 292 - Absolut verrückt nach dir / Nur eine bedeutungslose Affäre? / Heirate niemals in Las Vegas! /
    Quellen Der Lust - Die Mätresse des Prinzen / Quellen der Lust /
    Der Graf von Castelfino

     

     

     

     

     

     

 

Mehr zum Inhalt

Für ein neues Wirtschaftswunder - 20 Thesen


 

14 (S. 113-114)

Vorsprung durch Forschung – Chance für neue Arbeitsplätze

Hoch industrialisierte Staaten mit ihren hohen Arbeitskosten können nur mit entsprechend hochwertigen Produkten auf dem Weltmarkt bestehen. Blühende Forschungslandschaften sind die Voraussetzung dafür. Leider blühen unsere Forschungslandschaften nicht so, wie wir es bräuchten. Deshalb müssen wir mehr in Forschung und Entwicklung investieren, und zwar effizienter als bisher. Wohl haben wir deutsche Spitzenprodukte und auch beeindruckende Forschungsergebnisse, doch nicht in ausreichendem Maße. Insbesondere reicht das Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft nicht aus.

Lassen wir Zahlen sprechen: Deutschland fällt in den Weltranglisten nach der Wirtschaftsleistung pro Kopf zurück. Im Jahr 1997 noch auf Platz 7, stehen wir derzeit nur an 13. Stelle. Immer mehr Industrienationen ziehen an uns vorbei. Insbesondere der Abstand zu den USA hat sich vergrößert und beträgt inzwischen ein Drittel oder 8000 Euro pro Kopf und Jahr. Die USA sind mit Abstand die dynamischste Technologiemacht der Erde. Ein Grund dafür: Viele Universitäten agieren viel mehr wie selbstständige Unternehmen. Insgesamt sind bei uns weder der öffentliche noch der private Einsatz für Forschung und Entwicklung hoch genug. Die USA setzen pro Kopf der Bevölkerung im Jahr etwa 1100 Euro ein, um Forschung und Entwicklung voranzutreiben und die Ergebnisse als »Rohstoff für Innovationen « bereitzustellen. In Deutschland sind es ca. 640 Euro – also über 40 Prozent weniger.

Es bedeutet eben nicht viel, Exportweltmeister zu sein, sondern es kommt darauf an, wie viel wir an den Exporten verdienen. In der Regel wird Hightech gut bezahlt. Beim Anteil der Hightech-Exporte an den Gesamtexporten liegt Deutschland aber nur auf dem zwölften Platz. Damit können wir uns nicht zufrieden geben: Die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes hängt maßgeblich von den Erkenntnissen aus Forschung und Technik ab. Die anhaltende Abwanderung von Wissenschaftlern ins Ausland ist ein weiteres Alarmzeichen. Deutschland verliert 15 bis 30 Prozent seiner Jungforscher dauerhaft an das Ausland. In den Jahren 1998 bis gen die Arbeitsplätze der Zukunft.

Dabei müssen wir uns allerdings im Klaren sein: Innovationen erfordern Experimente. Sie dürfen nicht an falschen Tabus scheitern. Wir müssen uns heute die Freiheit nehmen, Dinge zu denken, zu diskutieren und zu realisieren, die wir für morgen und übermorgen benötigen. Innovationen dienen dem Verbraucher. Weder Verbraucherschutz noch Tierschutz, noch Stoffpolitik oder Umweltschutz dürfen aus purer Risikoscheu oder Abneigung gegenüber Veränderungen Innovationen verlangsamen oder gar verhindern. Der verantwortliche, abwägende Umgang mit Risiken ist eine wesentliche Existenzgrundlage der Industriegesellschaft. Er muss weitgehend von Innovatoren in Wirtschaft und Wissenschaft wahrgenommen werden und nicht von der Politik. Der häufig anzutreffende Versuch – insbesondere von grünen Politikern –, alle Risiken restlos ausschalten zu wollen, stellt die Basis jeder Innovation in Frage. Zum Beispiel droht in der Stoffpolitik (Chemikalien) mit dem »reach-Projekt« der EU ein ernsthafter Wettbewerbsnachteil. Was wir brauchen, sind Innovationsstrategien mit Leitvisionen wie zum Beispiel »besser, gesünder, länger leben«. Dafür haben wir die Ressourcen: Die Felder Medizin, Gesundheit und gesunde Ernährung zeichnen sich als nächster überragender Wachstumssektor ab. Die Pharmabranche ist eine der wertschöpfungsintensivsten Sektoren. In der Medizintechnik liegt Deutschland vorn, die deutsche Ernährungsforschung findet höchste internationale Beachtung.

Doch werden die Ressourcen nicht ausreichend genutzt: Das deutsche Gesundheitssystem wirkt vielfach innovationsfeindlich, und die Pharmabranche verliert an Boden, wenn die gesetzlichen Krankenkassen für neue patentgeschützte Arzneimittel die Preise festlegen. Das Ergebnis ist: Es wird weniger geforscht werden. Ferner gewinnt die Biotechnologie zu mühsam an Akzeptanz, klinische Forschung und Epidemiologie sind unterentwickelt. In Krankenhäusern sind Ärzte mit der Versorgung der Patienten so ausgelastet, dass sie kaum Raum haben für die klinische Forschung – das heißt für die Erprobung von neuen Arzneimitteln. Wir brauchen also ein innovations- und wachstumsfreundliches Gesundheitssystem und eine nationale Biotechnologie-Strategie.