Stalins Terror und die Rote Flotte - Schicksale sowjetischer Admirale 1936 - 1953

von: Horst Steigleder

Ingo Koch Verlag, 2012

ISBN: 9783864360367 , 254 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 17,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Stalins Terror und die Rote Flotte - Schicksale sowjetischer Admirale 1936 - 1953


 

Kirejew, Grigorij Petrowitsch
(1890 - 1938)
Die Kenntnisse über seinen Lebensweg sind sehr spärlich. Tag und Monat seiner Geburt sind nicht bekannt, nur das Geburtsjahr 1890 und der Geburtsort Ljudinowo im Gebiet Kaluga. Mit einundzwanzig Jahren kam er 1911 zur Marine und nahm auf Schiffen der Baltischen Flotte am Ersten Weltkrieg teil. Zur Zeit der Februar­revolution 1917 befand er sich in der Hauptbasis der Baltischen Flotte Helsingfors. Dort wählten ihn die Matrosen in den Sowjet der Stadt. In Helsingfors lagen die meisten Kampfschiffe der ehemaligen zaristischen Ostsee-Flotte und hier lagerten auch die meisten Vorräte an Waffen, Munition und anderer Güter, die für den Betrieb einer Flotte notwendig sind.
Die neue sowjetische Führung in Petrograd unter Lenin war über das Schicksal der Ostsee-Flotte sehr besorgt. Infolge der Oktoberrevolution war die ehemalige zaristische Ostsee-Flotte, in der revolutionäre Matrosen und loyale Offiziere die Führung übernommen hatten, zwar in die Hände der Sowjetrepublik übergegangen, es drohte jedoch die Gefahr, dass sich deutsche Interventen und finnische Weiß­gar­disten der Schiffe bemächtigen würden. Schon am 22. Februar 1918 waren fünf Kreuzer, einige U-Boote und der Eisbrecher "Jermak", die bis dahin in Reval (in Est­land, heute Tallinn) gelegen hatten, vor dem deutschen Zugriff nach Helsingfors verlegt worden. Nunmehr musste auch dieses geräumt werden, um die Flotte zu retten. Der Rat der Kommissare als Führungsorgan der Baltischen Flotte bildete daher eine Sonderab­tei­lung, die in Helsingfors die Überführung der Flotte nach Kronstadt und Petrograd über den zugefrorenen Finnischen Meerbusen zu organisieren hatte. Zum Leiter dieser Sonderabteilung wurde Kirejew ernannt. Die Aktion begann am 12. März 1918, als deutsche und finnische konterrevolutionäre Truppen bereits nach dem Rückzug der Roten Garden die Stadt einzunehmen drohten. Trotzdem erfolgte die Evakuierung der Basis organisiert. Mit Hilfe von 7 Eisbrechern konnten insgesamt 211 Schiffe überführt werden, darunter 6 Schlachtschiffe, 5 Kreuzer, 54 Minensucher, 5 Minen­leger, 12 U-Boote, 28 Schleppdampfer und 65 Hilfsschiffe. Auch die zahlrei­chen Lagervorräte der Basis wurden abtransportiert.