Lernen mit Sunflower

Lernen mit Sunflower

von: Gerhard Otto

Allitera Verlag, 2001

ISBN: 9783935284349 , 117 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 9,40 EUR

  • Küss mich, Playboy!
    Märchenprinz sucht Aschenputtel
    Bleib bei mir, Gabriella
    Tiffany Exklusiv Band 6 - Heisser Draht / Von dir will ich alles / Ein verführerisches Angebot /
    Sehnsüchtige Träume am Mittelmeer
    Picknick mit einem Cowboy
  • Entführt in den Palazzo des Prinzen
    Im Inselreich der Liebe
    Herzklopfen in der Karibik
    Bleibt dein Herz in Australien?
    Süsse Umarmung in Nizza

     

     

     

     

 

Mehr zum Inhalt

Lernen mit Sunflower


 

2 Die Sunflower-Therapie in der Biografie von Mark O. Mathews (S. 25-26)

»Ich wurde mit einer so stark ausgeprägten Legasthenie geboren, dass ich bis zum Alter von 12 Jahren nicht lesen konnte. Mir ist aus eigener Erfahrung bewusst, was es heißt, anders zu sein und sich auf unbestimmte Art anders und unzulänglich zu fühlen. Diese Hürde musste ich überwinden, um mich den Anforderungen einer qualifizierten Ausbildung zu stellen.

Obwohl ich nur sehr langsam lesen und schreiben lernte, wussten meine Eltern, dass ich durchaus intelligent bin. Aufgrund meiner Kommunikationsschwierigkeiten waren meine Leistungen in der Schule unzureichend. Nur unter großen Schwierigkeiten konnte ich mir Zahlen und Namen merken, so dass ich während der Schulzeit zunehmend schlechtere Noten erhielt.

Mein Gedächtnis ist visuell ausgerichtet, so dass ich mich an Dinge eher im Hinblick auf ihre Beziehung zu Bildern und logische Zusammenhänge als an Tatsachen erinnern kann. Die meisten Menschen können jedoch während ihrer Ausbildung eine beträchtliche Menge von Tatsachen verinnerlichen. Meine eigene Methode, Tatsachen mit Hilfe visueller Assoziationen oder logischer Beziehungen zu erlernen, war jedoch viel schwerfälliger als das Vorgehen meiner Schulkameraden. Deshalb wurde die weiterführende Schule für mich zu einer echten Schinderei. Ich musste zum Erzielen identischer Ergebnisse wesentlich härter arbeiten als meine Mitschüler. Die dafür erforderliche Willenskraft und Entschlossenheit brachten mir dann aber einige Vorteile für mein Studium.

Mit dieser Darstellung zeichne ich allerdings ein übertrieben geschöntes Bild meiner Person. Tatsache ist, dass ich im Alter von 14 Jahren wegen Provokation eines Lehrers von der Schule verwiesen wurde. Dieser Verweis beruhte darauf, dass ich einige Streiks und Boykotts in der Schule organisiert hatte. Auf diesem Weg hätte ich ohne weiteres einer der Gefängnisinsassen werden können, die zu 65 Prozent ebenfalls mit Lernschwierigkeiten aufgewachsen sind.

Glücklicherweise wusste ich, dass meine Eltern mich liebten. Wir saßen bei den Mahlzeiten gemeinsam am Tisch und redeten miteinander, so dass ich gut formulieren mußte, wenn ich meinen Standpunkt vertreten wollte. Zudem hatten meine Eltern uns Kindern das Fernsehen verboten. Sie hielten eine Beriese lung mit bedürfnisloser Unterhaltung für die Entwicklung unseres Verstandes, unserer Fantasie und unserer Begabungen nicht für förderlich.

Mein Vater erhielt als Geistlicher häufi g Besuch von ehemaligen Sträfl ingen, nachdem sie aus dem Gefängnis entlassen worden waren. Sie hielten sich solange im Kreise unserer Familie auf, bis sie ein Gespür dafür entwickelten, wer sie eigentlich waren und dass sie nicht weniger galten als andere Menschen. Sie lernten dabei, sich als geschätzter Teil der Familie zu sehen und erlangten so ihre Selbstachtung zurück. Viele dieser ehemaligen Sträflinge gingen danach in eine hoffnungsvolle und lebensfrohe Zukunft«.