Die drei !!!, 12, Popstar in Not (drei Ausrufezeichen)

von: Maja von Vogel

Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, 2011

ISBN: 9783440131817 , 128 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 5,99 EUR

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Die drei !!!, 12, Popstar in Not (drei Ausrufezeichen)


 

Ermittlungsarbeit (S. 64-65)

Kims Blick glitt über die Namensschilder, und sie drückte auf die Klingel mit der Aufschrift ›Krämer‹. Kurze Zeit später ertönte der Summer, und die Tür sprang auf. Tamara Krämer wohnte in einem unauffälligen, etwas spießigen Mietshaus. Im Treppenhaus roch es nach einer Mischung aus Putzmittel und Bratkartoffeln. Im Flur hingen eine Hausordnung, ein Putzplan für die Treppe und mehrere Zettel. Kim las im Vorbeigehen: ›Haustür nach 18:00 Uhr abschließen!‹, ›Keine Fahrräder im Flur abstellen!‹, ›Ruhezeiten einhalten!‹.

Sie verzog das Gesicht. Das klang ja nach einem richtig netten Hausmeister! Im ersten Stock stand ein Mädchen in einer der Wohnungstüren. Kim prägte sich automatisch ihre Personenbeschreibung ein: weiblich, schlank, 15–16 Jahre alt, halblange, braune Haare, unscheinbarer Typ. Seit sie sich mit der Detektivarbeit beschäftigte, sah sich Kim die Menschen in ihrer Umgebung viel genauer an, eine Angewohnheit, die ihr schon oft bei den Ermittlungen geholfen hatte. »Bist du Kim?«, fragte das Mädchen. Kim nickte, und Tamara Krämer hielt ihr lächelnd die Tür auf. In ihrem Mund glänzte Metall, und Kim ergänzte die Personenbeschreibung in ihrem Kopf um das Detail ›trägt Zahnspange‹. »Könntest du dir vielleicht die Schuhe ausziehen?«, fragte Tamara, als Kim die Wohnung betreten wollte. »Meine Mutter reagiert total allergisch auf Schmutz.« »Klar, kein Problem.«

Kim streifte sich die Schuhe von den Füßen und stellte sie vor die Wohnungstür. Tamara führte sie durch einen ausgesprochen gut aufgeräumten Flur in ihr Zimmer. Auch hier war es sehr ordentlich und sauber. Der graue Linoleumboden sah aus wie geleckt, und auf den Möbeln lag kein einziges Staubkorn. Über Tamaras Bett hing als einziger Wandschmuck ein großes Poster der Boyzzzz. Der Computer auf dem Schreibtisch war eingeschaltet, und Kim sah, dass Tamara ein Foto von Nick als Bildschirmschoner benutzte. »Vielen Dank, dass du dir so kurzfristig Zeit für mich genommen hast.«

Kim blieb mitten im Zimmer stehen. »Kein Problem«, sagte Tamara freundlich. »Setz dich doch. Du hast am Telefon die Boyzzzz erwähnt. Worum geht es denn genau?« Vorsichtig ließ sich Kim auf dem Bett nieder und versuchte, dabei nicht die Kissen zu zerdrücken, die ordentlich aufgereiht auf der Tagesdecke lagen. »Ich bin sozusagen im Auftrag von Nick Voss hier«, erklärte Kim. Sie reichte Tamara die Visitenkarte der drei !!!. »Wir ermitteln auf Nicks Wunsch hin, und ich hätte in diesem Zusammenhang ein paar Fragen an dich.«

Tamara hatte sich auf ihren Schreibtischstuhl gesetzt. Sie griff nach der Karte und betrachtete sie eine Weile. Dann sah sie Kim mit großen Augen an. »Ein Detektivclub? Und Nick hat euch zu mir geschickt?« »Na ja, nicht direkt«, sagte Kim. »Nick wird bedroht. Darum hat er uns um Hilfe gebeten.« Tamara schluckte. »Bedroht? Das ist ja schrecklich! Wer macht denn so was?« »Genau das wollen wir herausfinden.« Kim sah Tamara aufmerksam an.

Sie war blass geworden und schien sich richtig Sorgen um Nick zu machen. »Hilfst du uns?« Tamara nickte eifrig. »Natürlich! Klar! Das ist doch selbstverständlich. Was willst du wissen?« »Ich bin im Internet auf die Homepage des Fanclubs gestoßen«, begann Kim. »Du hast ihn ins Leben gerufen, oder?« Tamara nickte. »Genau. Ich hab den Club vor einem Jahr gegründet. Damals hatte er gerade mal zehn Mitglieder. Inzwischen sind es mehrere hundert.« Sie machte ein stolzes Gesicht. »Wahnsinn!« Kim nickte anerkennend. »Und was macht ihr da so?«