Psychotische Ersterkrankungen - Möglichkeiten der Behandlung und Vermeidung von Chronifizierung

von: Holger Grambow

Diplomica Verlag GmbH, 2009

ISBN: 9783836621724 , 120 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 34,99 EUR

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Psychotische Ersterkrankungen - Möglichkeiten der Behandlung und Vermeidung von Chronifizierung


 

Kapitel 4.1.4. Die Behandlungsprinzipien Das Ziel ist es 'eine bedürfnisnahe differenzierte, flexible, integrierte und kontinuierliche Behandlung durch ein multiprofessionelles Team ohne Behandlungsabbrüche.' (Lambert et al. 2007, S.9) anzubieten. In diesem Zusammenhang erfolgt die Auswahl der therapeutischen und sozialen Interventionen, soweit wie möglich, nach den Richtlinien des Shared Decision- Making. Die Untersuchung, Diagnostik und Behandlung werden integrativ durchgeführt und sind durch eine psychotherapeutische Grundhaltung bestimmt. Die gebotenen Behandlungsangebote bzw. Therapieangebote sollen möglichst niedrigschwelligsein und einen aufsuchenden Charakter haben ebenso wird eine ambulante Therapie der stationären vorgezogen. Der 'Eigensinn' der Patienten wird grundsätzlich als ein Ausdruck von Autonomiewünschen gesehen und stellt kein Defizit oder pathologisches Krankheitsmerkmal dar. Diese Autonomiewünsche sind im Rahmen einer Psychose, sowie im Recoveryprozeß, wesentlich schützenswert. So sollen auch eigensinnige und zurückgezogene Menschen in das Setting integriert werden. Eine Krankheitseinsicht wird nicht vorausgesetzt, sondern das gemeinsame Erarbeiteten als therapeutische Aufgabe gesehen. In Bezug auf die Pharmakotherapie wird eine möglichst niedrig dosierte Antipsychotikatherapie angestrebt einhergehend mit dem Versuch Nebenwirkungen soweit wie möglich zu vermeiden. Wird die Pharmakotherapie von den Patienten abgelehnt, so hat dies keinen Behandlungsabbruch zur Folge, sondern es wird gemeinsam nach Alternativen gesucht. 'Generell gilt, dass bestimmte Behandlungsangebote nicht zur Vorraussetzung von anderen gemacht werden, sondern individuell passende Wege gesucht werden. ' (Lambert et al. 2007, S.10).