Medienkompetenzförderung der Generation 50plus: Praxisorientierte Handlungsempfehlungen zur optimalen Gestaltung von Lernarrangements für Senioren zum gekonnten Medienumgang

von: Maria Mecking

Bachelor + Master Publishing, 2015

ISBN: 9783956847103 , 96 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 19,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Medienkompetenzförderung der Generation 50plus: Praxisorientierte Handlungsempfehlungen zur optimalen Gestaltung von Lernarrangements für Senioren zum gekonnten Medienumgang


 

Textprobe: Kapitel 5.1, Bestehende Angebote zur Förderung der Medienkompetenz Älterer: In der zweiten Lebenshälfte wird der Umgang mit digitalen Medien vor allem durch Unterstützung von Familie und Freunden (78 %) sowie durch eigenes Ausprobieren (68 %) erlernt. Es gibt aber auch eine Reihe weiterer Bildungsangebote, um die Handhabung mit Medien zu trainieren. Sowohl in der Vergangenheit als auch aktuell laufen vielfältige Projekte zur Medienkompetenzförderung der Generation 50plus. Aus formalen Gründen sollen an dieser Stelle einige ausgewählte Angebote kurz vorgestellt werden. Volkshochschulen: Die lokalen Volkshochschulen bieten eine breite Palette an Kursen zu neuen Medien an. Auch spezielle Seminare für die Generation 50plus, die laut Kursbeschreibung auf die besonderen Interessen der Senioren zugeschnitten sind, sind vorhanden. Auffällig ist, dass Computer- und Internetlehrgänge hauptsächlich für ältere Einsteiger angeboten werden, weil in den jüngeren Generationen wahrscheinlich kaum Bedarf vermutet wird. Unterrichtet werden recht allgemeine Themen wie EDV, vereinzelt findet man aber auch spezielle Schulungen zur Erstellung von digitalen Fotobüchern oder zur Kommunikation in sozialen Netzwerken. Die Unterrichtseinheiten variieren je nach Thema. So dauern manche Veranstaltungen nur einen Tag lang, andere erstrecken sich auf mehrere Wochen. Die Lernveranstaltungen finden in der Regel in den Räumlichkeiten der Volkshochschule statt. Für das Besuchen von solchen Kursen sind Gebühren zu entrichten, die je nach Länge der Bildungsmaßnahmen unterschiedlich hoch ausfallen (ca. 30 bis 200 Euro). Auffällig ist, dass die meisten Kurse auf Computer oder Laptop ausgerichtet sind. Der Umgang mit neueren Medientechnologien wie Smartphone oder Tablet-PC wird derzeit kaum gelehrt. Die befragten Probanden, die solche Schulungen bereits besucht haben (52 %), haben sowohl negative als auch positive Erfahrungen gesammelt. Kritisiert wurden beispielsweise solche Aspekte wie zu steife, unpersönliche Atmosphäre, reiner Frontalunterricht, keine thematische Wahlmöglichkeit, zu wenig Raum für Übungszwecke oder zu hohe Kursgebühren. Alternativ zu Volkshochschulen gibt es inzwischen eine ganze Reihe weiterer Anbieter, die Computerkurse für Senioren organisieren, so zum Beispiel ortsansässige Vereine oder Verbände. Fachliteratur / Internetportale: Neue Medien mit Hilfe von käuflich zu erwerbenden Fachbüchern oder -zeitschriften erkunden 16 % der Befragten. Der Markt für solche Veröffentlichungen wie 'iPad für Senioren für Dummies' oder 'Internet für Silver-Surfer' boomt. Zahlreiche Abbildungen, große Schrift und einfache Sprache sollen dabei den Einstieg in die Welt der digitalen Medien erleichtern. Allerdings berichteten viele ältere Menschen (83 %), dass ein solches Selbststudium nicht immer zum gewünschten Erfolg führt, da die Literatur trotz angeblicher Spezialisierung auf Senioren oft unverständlich erscheint. Fachliteratur zu neuen Medien gibt es aber auch kostenlos. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen hat beispielsweise in 2012 einen sehr empfehlenswerten Wegweiser durch die digitale Welt für Ältere veröffentlicht. Auch im Internet sind zahlreiche Informationen zur Förderung von Medienkompetenz vorhanden. Das Google-Projekt 'Schlüssel zum Web' beantwortet zum Beispiel die häufigen Fragen zum Internet mit alltäglichen Sachen. Die Antworten werden dabei durch humorvolle Kurzfilme veranschaulicht. Internetportale wie 'Feierabend.de', 'Vital in Deutschland', 'SeniorenTreff' oder 'SeniorenNet' bieten ferner umfangreiche Informationen zur Mediennutzung. Dabei kommen die Tipps sowohl von Experten als auch von älteren Menschen selbst. In Chats oder Foren können Silver-Surfer ihre Erfahrungen beim Handling mit neuen Medien austauschen und sich so gegenseitig unterstützen. Diese Form von Kompetenzerwerb hat jedoch einen paradoxen Nachteil: an einem solchen Informationspool können sich nur die Menschen bedienen, die bereits einen Internetzugang haben. Sonstige Qualifizierungsoffensiven: Durch laufende Qualifizierungsprojekte versucht auch die Bundesregierung ihren Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz im Alter zu leisten. Im Rahmen der Initiative 'Internet erfahren' übernehmen zum Beispiel routinierte Nutzer Internetpatenschaften und vermitteln ihr Wissen informell an Novizen. Zur Qualitätssicherung können die Paten auf vielfältige Arbeitsmaterialien, die ihnen vom Kompetenzzentrum 'Technik-Diversity-Chancengleichheit' zur Verfügung gestellt werden, zugreifen.