Unter Druck gesetzt: Vom Printmedium zum digitalen Buch - eine Analyse aus Sicht der Verlage

von: Katharina Bucklitsch

Bachelor + Master Publishing, 2015

ISBN: 9783958205888 , 69 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX geeignet für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 29,99 EUR

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Unter Druck gesetzt: Vom Printmedium zum digitalen Buch - eine Analyse aus Sicht der Verlage


 

Textprobe: Kapitel 2.3, Technische Voraussetzungen: 2.3.1. Vielfalt der Lesegeräte: Die Geschichte des elektronischen Buches begann bereits im Jahr 1945. Die Idee, mit Hilfe eines Gerätes lesen zu können, geht auf Vannevar Bush zurück. Über das Memex versuchte er Bücher, Fotografien und andere Dokumente mit Hilfe von Mikrofilmen zu archivieren, kombinierte sie mit einer Kommunikationstechnik und machte sie über einen Bildschirm lesbar. Dieses Gerät galt als erstes Modell für elektronische Bücher. Die weitere Entwicklung von Lesegeräten soll nicht Gegenstand dieser Arbeit sein. da sie nicht eigentlich themenrelevant ist. Gesagt werden sollte an dieser Stelle lediglich, dass sich in den folgenden Jahren viele Geräte entwickelten, die zum größten Teil auf-grund der schlechten Lesbarkeit, des unzureichenden Angebots und der Verkaufskosten scheiterten. Der Verlauf der dargestellten Entwicklung setzte erst wieder vor zehn Jahren ein, als es den ersten Hype von Lesegeräten gab. Diese kamen ab 1998 in den USA, später in Frankreich und Deutschland auf den Markt: das Rocket eBook von Nuvo Media und das farbige Softbook, welches nach der Übernahme durch Gemstar als GEB 1100 und GEB 1200 weitergeführt wurden, ebenso das Cybook, der Franklin eBookman und das Everybook. Parallel dazu stieg die Zahl der Multimedia-Geräte und Handhelds (Smartphone, Pocket PC, iPhone usw.), mit denen sich eBooks lesen lassen können. Doch auch diese Lesegeräte erlebten einen wirtschaftlichen Misserfolg, da die Reader meist sehr teuer, das Angebot der Titel zu schmal und der Lesekomfort bescheiden war. Technische Einschränkungen wie eine geringe Akkulaufzeit und die viel zu kleinen Dis-plays werden ebenso für das Scheitern der eBooks verantwortlich gemacht. Gemstar verschwand aufgrund der hohen Kosten für digitale Texte und der Rechteverwaltung im Jahr 2003 als vorläufig letztes Lesegerät vom Markt. Auf Seiten der Verlage führten die fehlgeschlagenen Erwartungen dazu, dass nicht viele Rechte angeboten wurden. Insgesamt waren die große Unsicherheit und unzureichende Erfahrungen der Verlage in Bezug auf die digitalen Rechte und deren schwierigen Einkauf aus dem Ausland verantwortlich dafür, dass sich das Angebot an eBooks nur mäßig entwickeln konnte. In der Folgezeit erschienen jedoch Multifunktionsgeräte, die aufgrund entsprechender Reader-Software das Lesen von E-Books auf unterschiedlichen Plattformen möglich machten. Auch in Deutschland gab diese Entwicklung den Produzenten von eBooks neuen Aufschwung. 2000 gründete sich der eBook-Händler Ciando, der sich inzwischen zur größten deutschen eBook-Plattform mit Schwerpunkt auf Wissenschaft, Fachbuch und Ratgeber entwickelt hat und seine Texte als PDF anbietet. Insgesamt gibt es derzeit weltweit acht Lesegeräte mit E-Ink-Technologie (siehe Anhang 1) in verschiedenen Ausführungen. Den entscheidenden Durchbruch der eBooks erleben wir seit 2007 mit der Einführung eines neuen Lesegerätes - dem 'Kindle' von Amazon. Bevor auf diesen durchschlagenden Reader eingegangen wird, sollen zunächst auch andere Lesegeräte kurz vorgestellt werden, auf denen das Lesen von eBooks grundsätzlich möglich ist.