Somatisierungsstörung

Somatisierungsstörung

von: Winfried Rief, Wolfgang Hiller

Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2010

ISBN: 9783840921261 , 99 Seiten

2. Auflage

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 17,99 EUR

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Somatisierungsstörung


 

4 Behandlung (S. 44-45)

4.1 Darstellung der Therapiemethode

Nachfolgend werden einzelne Elemente eines Therapieprogrammes beschrieben, die entweder einen gewissen Konsensus unter Experten darstellen oder in wissenschaftlichen Studien näher überprüft wurden (vgl. auch „Übersicht über einige mögliche therapeutische Ansätze“ im Anhang, S. 91). Die Abfolge der einzelnen Elemente erscheint in der vorgegebenen Form nicht zwingend, sodass nach individuellen Bedürfnissen auch Variationen möglich sind.

Auch sind je nach individueller Problemlage nicht alle Therapiebausteine notwendig, um eine erfolgreiche Behandlung durchzuführen. Insofern stellen die nachfolgenden Methoden in erster Linie einen allgemeinen Leitfaden dar, der dem Therapeuten trotzdem eine individuellen Anpassung ermöglicht.

Weiterhin sind manche der nachfolgend dargestellten Methoden dem Leser aus anderen Therapieansätzen bereits bekannt. Trotzdem erhalten diese oftmals im Licht der Behandlung von Personen mit somatoformen Störungen einen neuen Stellenwert, sodass eine ausführlichere Beschreibung sinnvoll erscheint.

4.1.1 Behandlungsanlass und Klärung der Rahmenbedingungen


Neben der Erfragung der Beschwerden, die zur Aufnahme geführt haben, ist bei dieser Patientengruppe auch die genaue Klärung der Überweisungsmodalität notwendig. Oftmals kommen die Patientin unter Vorbehalt nach einer langen Vorgeschichte zum Psychotherapeuten, nicht mit der Hoffnung auf positive Veränderung, sondern mit der Zielsetzung, „alles probiert zu haben“.

Damit einher geht auch oftmals, dass der Vorbehandler über die Erfolglosigkeit seiner zahlreichen Versuche resigniert war und den Patienten deshalb zum Psychotherapeuten überwies, weniger aus Erfolgserwartung, sondern um eine Behandlungspause einzulegen. Diese schwierigen Eingangsbedingungen können jedoch direkt genutzt werden, um eine empathische Beziehung zum Patienten aufzubauen und die Rahmenbedingungen für die Behandlung zu klären.