Das Betriebssystem erneuern - Alles über die Piratenpartei, Auszug des kompletten Titels - Kapitel: Piraten in der analogen Welt - Streit um die Inhalte

von: Stefan Appelius, Armin Fuhrer

Berlin Story Verlag, 2012

ISBN: 9783863687151 , 50 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: frei

Windows PC,Mac OSX geeignet für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 0,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Das Betriebssystem erneuern - Alles über die Piratenpartei, Auszug des kompletten Titels - Kapitel: Piraten in der analogen Welt - Streit um die Inhalte


 

Dass die Entstehung einer neuen politischen Partei auch auf Menschen anziehend wirken kann, die teilweise oder überwiegend rechtsextremistischen Vorstellungen anhängen, das haben viele Jahre nach der FDP159 auch die Freien Wähler erfahren müssen, die in Bremen und Brandenburg massiv von früheren Funktionären der rechtspopulistischen Schill-Partei unterwandert wurden.160 Auch die Grünen161 übten speziell in den Anfangsjahren ihres Bestehens eine Anziehungskraft auf Menschen vom rechten Rand der Gesellschaft aus, wie sich an den beiden Mitbegründern August Haußleitner162 und Baldur Springmann163 dokumentieren lässt.
Genau diese Erfahrung macht nun auch die Piratenpartei - und zwar im Scheinwerferlicht der Medien, die über derartige Fälle besonders gerne und oft berichten. Tausende von Einträgen wirft die Suchmaschine Google aus, wenn es um die Kombination der Begriffe Piratenpartei und Rechtsextremismus geht. Die schiere Flut der Berichte lässt den Eindruck entstehen, dass die Piraten eine besonders intensive Anziehungskraft auf junge Rechtsextremisten ausüben oder sogar gezielt von ihnen unterwandert164 würden.
Im April 2012 machte der Fall des niedersächsischen Landtagskandidaten Carsten Schulz165 Schlagzeilen, der sich gegen die Strafverfolgung jeglicher Meinungsäußerungen aussprach und in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Straffreiheit für die Leugnung des Holocaust einbezog. "Keine Stimme und kein Fußbreit den Nazis", hieß es in einer unverzüglich veröffentlichten Erklärung des Landesvorstands der niedersächsischen Piratenpartei, der die Direktkandidatur des betreffenden Mitglieds mit sofortiger Wirkung annullierte.