Die drei !!!, 25, Herzklopfen! (drei Ausrufezeichen)

von: Maja von Vogel

Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, 2012

ISBN: 9783440135105 , 144 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 5,99 EUR

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Die drei !!!, 25, Herzklopfen! (drei Ausrufezeichen)


 

Ein Star zum Anfassen

»Sommerferien sind doch was Feines«, seufzte Franzi.

»Das kannst du laut sagen.« Kim, die neben ihrer Freundin durch die Fußgängerzone schlenderte, leckte genüsslich an einem großen Vanilleeis.

»Und das Beste ist: Wir haben noch fast die ganzen sechs Wochen vor uns!« Marie setzte ihre überdimensionale Sonnenbrille auf und fuhr sich durch ihre langen, blonden Haare.

Es war der zweite Ferientag und in der Innenstadt war jede Menge los. Vor den Eiscafés waren alle Tische besetzt, kichernde Teenager schlenderten an den Schaufenstern vorbei und im Brunnen auf dem Marktplatz planschten laut kreischend kleine Kinder.

»Ob ich meine Füße kurz ins Wasser halte?«, überlegte Franzi. Die digitale Temperaturanzeige an der Rathaus-Apotheke zeigte sommerliche achtundzwanzig Grad im Schatten und Franzi sehnte sich nach einer kleinen Abkühlung.

Aber Kim zog sie unbarmherzig weiter. »Wir haben keine Zeit. In fünf Minuten geht es los.«

Die drei !!! hatten etwas ganz Besonderes vor. Sie waren auf dem Weg zu dem neuen Music Store, der heute in der Innenstadt aufmachte. Zur Eröffnung fand eine Autogrammstunde mit der bekannten Boygroup Boyzzzz statt, der Lieblingsband der drei !!!. Das wollten sich Kim, Franzi und Marie natürlich nicht entgehen lassen. Sie kannten die Band und waren mit dem Sänger, Nick Voss, sogar befreundet. Sie hatten ihn und die anderen Bandmitglieder bei ihrem zwölften Fall kennengelernt. Nick war damals von einem Unbekannten bedroht worden und Die drei !!! hatten als Backgroundsängerinnen undercover ermittelt. Sie hatten es tatsächlich geschafft, den Täter zu überführen, bevor er Nick etwas antun konnte. Allerdings war es denkbar knapp gewesen …

»Ob Nick immer noch so gut aussieht?«, überlegte Marie.

»Ich hab letztens ein Foto von ihm in der Sweet gesehen«, berichtete Franzi. »Er trägt die Haare jetzt etwas länger. Und sie sind nicht mehr blond, sondern hellbraun. Steht ihm aber echt gut.«

Kim grinste. »Sag bloß, du schwärmst immer noch für Nick! Ich dachte, dein Favorit heißt jetzt Bastian.«

Franzi wurde rot. Bastian war ein ausgesprochen süßer Nachwuchsfußballer, mit dem sie bei ihren letzten Ermittlungen zu tun gehabt hatten. Er hatte ihr Herz im Sturm erobert, was Franzi aber nur ungern zugab. »Ach, das war doch bloß eine vorübergehende Schwärmerei«, versuchte sie, die Sache herunterzuspielen. »Aus Bastian und mir wird sowieso nie was.«

»Warum denn nicht?«, wollte Marie wissen. »Er ist doch echt nett.«

»Ja, schon«, gab Franzi zu. »Wir simsen uns auch ab und zu. Aber jetzt ist er mit seiner Mannschaft erst mal ins Trainingscamp nach Mallorca geflogen. Und danach muss er sich auf die U17-Weltmeisterschaft vorbereiten. Mal ganz abgesehen davon, dass er eine feste Freundin hat.«

»Das sind wirklich keine guten Voraussetzungen für eine Beziehung«, stellte Kim fest. Sie legte Franzi tröstend den Arm um die Schultern, während sie sich den letzten Rest ihrer Eiswaffel in den Mund steckte.

»Keine Sorge, der nächste süße Junge kommt bestimmt.« Marie lächelte. »Mach’s doch so wie ich: Ich werde den Sommer rundherum genießen und flirten, was das Zeug hält. Es ist einfach super, Single zu sein!« Marie klang fast etwas zu begeistert.

»Heißt das, du hast Adrian endgültig abgehakt?«, erkundigte sich Franzi. Marie schwärmte schon lange für Adrian, einen jungen Schauspielschüler, der in ihrem Haus wohnte und mit dem sie gut befreundet war. Leider waren all ihre Versuche, mehr aus der Freundschaft zu machen, bisher gescheitert, weshalb Marie immer wieder beschloss, sich zu entlieben.

»Adrian macht gerade drei Wochen Urlaub mit seinen Schauspielfreunden«, erzählte Marie betont beiläufig. »Sie sind nach Griechenland geflogen. Wahrscheinlich wird er sich dort köstlich amüsieren. Und ich werde hier dasselbe tun. Ich habe nicht die geringste Lust, brav auf ihn zu warten und währenddessen Trübsal zu blasen.«

»Das würde auch nicht zu dir passen.« Kim lächelte. Dann zeigte sie auf ein modernes Gebäude mit verspiegelter Glasfassade. »Dort drüben muss es ein.« Über den automatischen Türen stand in großen, knallroten Buchstaben: Music Store – die Nummer 1 in Sachen Musik. Die Schaufenster waren mit überlebensgroßen Postern von Nick, David, Bobby und Jo, den vier Jungs von Boyzzzz, geschmückt und vor dem Eingang hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet. Hauptsächlich Mädchen zwischen zehn und achtzehn drängten sich vor dem Laden, die meisten hatten CDs oder Autogrammhefte dabei.

Marie zog eine Grimasse. »So ein Mist! Wir hätten früher kommen sollen. Jetzt müssen wir Ewigkeiten anstehen, bevor wir ein Wort mit Nick wechseln können.«

»Wer war denn mal wieder eine halbe Stunde zu spät?«, fragte Franzi verärgert. Dass Marie ihre Freundinnen ständig warten ließ, brachte sie immer noch auf die Palme. »Wenn du ausnahmsweise einmal pünktlich gewesen wärst, hätten wir viel weiter vorne in der Schlange stehen können.«

»Jetzt lässt sich sowieso nichts mehr daran ändern«, sagte Kim beschwichtigend. »Wir müssen eben warten, bis wir an der Reihe sind. Zum Glück sind ja Ferien und wir haben jede Menge Zeit. Ich bin allerdings um sieben mit Michi vor dem Capitol verabredet. Wir wollen uns den neuen Thriller mit Matt Damon ansehen.«

Kim liebte Krimis über alles – genauso wie ihren Freund Michi, mit dem sie schon seit längerer Zeit glücklich war. Leider sahen sie sich nicht so oft, wie Kim es sich gewünscht hätte. Michi war mit seinen diversen Nebenjobs beschäftigt, und Kim hatte mehr als genug mit der Schule und dem Detektivclub zu tun. Darum genoss sie ihre seltenen Treffen zu zweit umso mehr.

»Ich hasse es, irgendwo anzustehen!« Leicht grummelnd postierte sich Marie neben ihren Freundinnen in die Schlange. Vor ihnen schwärmten gerade zwei Mädchen in den höchsten Tönen von Nick.

»Er ist ja so was von süß!«, seufzte die eine.

Ihre Freundin nickte. »Zum Anbeißen! Hoffentlich falle ich nicht in Ohnmacht, wenn ich gleich vor ihm stehe …«

Die drei !!! grinsten sich zu. Der Boygroup-Sänger war ausgesprochen beliebt und sorgte auf den Konzerten der Band regelmäßig für grenzenlose Begeisterung unter seinen weiblichen Fans.

In diesem Moment tat sich vorne im Laden etwas. Die Glastüren öffneten sich und ein Mann kam heraus. Er trug trotz der Hitze einen Anzug mit Krawatte und stellte sich als Manager von Music Store vor. Die Gespräche der Wartenden verstummten.

»Endlich ist es so weit!«, verkündete er. »Wir haben es geschafft, die momentan erfolgreichste Band des Landes in unseren Laden zu holen, um die Eröffnung der neuen Filiale gebührend zu feiern. Ich präsentiere live und in Farbe: Boyzzzz!«

Aus über den Türen angebrachten Lautsprechern dröhnten die ersten Takte der neuen Boyzzzz-Single. Die Musik wurde jedoch fast vom Jubel der Fans übertönt. Denn jetzt erschienen vier Jungs im Eingangsbereich und winkten der Menge lässig zu. Die Fans begrüßten ihre Idole mit infernalischem Kreischen.

Franzi hielt sich die Ohren zu und murmelte: »Was für ein Wahnsinn!« Sie fand die Band zwar auch super, aber dass manche Mädchen beim Anblick der Jungs komplett durchdrehten, konnte sie nicht verstehen.

Die Menge war drauf und dran, sich auf Nick und die anderen zu stürzen. Es wurde gedrängelt und geschubst. Franzi bekam einen spitzen Ellbogen in die Seite und irgendjemand trat ihr auf den Fuß.

Da tauchten wie aus dem Nichts zwei bullige Bodyguards auf und drängten die Fans zurück.

»Keine Sorge!«, rief der Manager, der sich hinter den Bodyguards in Sicherheit gebracht hatte. »Ihr bekommt alle ein Autogramm. Immer schön der Reihe nach, okay?« Die Fans gehorchten widerwillig.

»Na, das kann ja heiter werden.« Marie rückte ihre Sonnenbrille gerade, die ihr im Gedrängel von der Nase gerutscht war. In diesem Moment sah Nick zu ihnen hinüber. Marie hob den Arm und winkte wie eine Verrückte. Jetzt hatte Nick sie entdeckt. Und nicht nur das, er kam sogar auf sie zu! Einer der Bodyguards folgte ihm wie massiger, viel zu großer Schatten.

»Das ist er! Nick Voss! Ich glaub’s einfach nicht!«, quiekte eins der Mädchen vor den drei !!!. Sie schien tatsächlich einer Ohnmacht nahe zu sein.

Auch Franzi merkte, wie ihr Herz schneller schlug. Nick war aber auch einfach supersüß! Die strubbeligen Haare sahen aus, als wären sie gerade von einem Windstoß zerzaust worden (obwohl nicht einmal ein leichtes Lüftchen in der sommerheißen Innenstadt wehte), und seine Augen waren so blau, dass man fast das Meer rauschen hörte. Aber es war sein Lächeln, das Franzi mal wieder beinahe umhaute.

»Hallo, ihr drei!« Er strahlte Franzi, Kim und Marie an. »Das ist ja eine tolle Überraschung.«

Marie schob sich die Sonnenbrille in die Haare. »Wir dachten, wir kommen mal vorbei und sagen kurz Hallo«, erklärte sie ganz cool.

»Eine Spitzenidee!« Nick schien sich aufrichtig über das Wiedersehen zu freuen.

»Aber du hast offensichtlich viel zu tun.« Kim zeigte auf die wartenden Fans. »Vielleicht sollten wir lieber wieder gehen …«

Nick schüttelte heftig den Kopf. »Auf keinen Fall! Ihr könnt uns bei der Autogrammstunde assistieren. Und hinterher...