Gabler | MLP Berufs- und Karriere-Planer IT und e-business 2008 | 2009 - Für Studenten und Hochschulabsolventen

von: MLP

Gabler Verlag, 2009

ISBN: 9783834980854 , 398 Seiten

9. Auflage

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 14,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Gabler | MLP Berufs- und Karriere-Planer IT und e-business 2008 | 2009 - Für Studenten und Hochschulabsolventen


 

3 Bewerbung (S. 187-188)

3.1 Bewerbungsphilosophie

Die Berufseinstiegsphase ist aufgrund der angespannten Arbeitsmarktlage auch für Akademiker nicht immer einfach. Viele Berufsanfänger müssen sich am Anfang schon glücklich schätzen, einen Werkvertrag, einen schlecht bezahlten Praktikantenplatz oder eine „freie" Mitarbeit zu ergattern, immer in der Hoffnung, nach ein bis zwei Jahren in eine feste Anstellung übernommen zu werden. Die „Generation Praktikum" lässt grüßen. Dennoch: Wenn Sie darauf achten, vor allem im für Sie richtigen Tätigkeits- oder Berufsfeld zu arbeiten, werden Sie in all diesen Beschäftigungsverhältnissen wichtige Erfahrungen sammeln und damit Ihrem Traumjob ein Stück näher kommen.

Wenn Sie sich um einen Arbeitsplatz bewerben, egal ob Praktikum oder Festanstellung, wollen Sie Ihre Arbeitskraft und Ihr Potenzial auf dem Arbeitsmarkt verkaufen. Sie bieten etwas an und treffen dabei auf eine bestimmte Nachfrage. Als Anbieter werden Sie also versuchen, Ihre Berufsziele bestmöglich zu verwirklichen. Sie müssen sozusagen zum Unternehmer in eigener Sache werden und sich bemühen, den besten Preis für Ihre Ware Arbeitskraft zu erlangen. Daneben sind noch andere Ziele wie n Selbstverwirklichung, n Weiterentwicklungs- und Aufstiegschancen oder n geografi sche Wünsche (innerhalb von Deutschland/Ausland) zu berücksichtigen.

Um Ihr Ziel zu erreichen, müssen Sie aktiv werden. Das bedeutet, ausreichend Informationen einzuholen, die Bewerbungen gezielt zu versenden und sich auch auf Vorstellungsgespräche gut vorzubereiten. Die besten Voraussetzungen für Ihre Bewerbungsaktivitäten schaffen Sie, indem Sie Ihr Angebot erst einmal analysieren: Was kann ich (formale Ausbildung, sonstige Kenntnisse), was will ich? Anschließend informieren Sie sich über die Erwartungen des Marktes (zum Beispiel durch die Analyse von Zeitungsanzeigen oder Stellenbörsen im Internet) und stellen diese Ihrem Angebot gegenüber. Nach diesen Vorarbeiten erstellen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen und versenden sie.

3.1.1 Grundlagen des Selbstmarketing

Sie wollen den bestmöglichen Preis für Ihr Angebot, also Ihre Arbeitskraft, erzielen. Dazu müssen Sie sich über Ihre Stärken und Schwächen im Klaren sein, wissen, was der Markt verlangt, und sich dann so präsentieren, dass Ihr Angebot auf Interesse stößt. Für viele Studenten mit durchaus vermarktbaren Eigenschaften ist das oft schwierig. Denn nach wie vor lernen die wenigsten Menschen (schon gar nicht im Studium), ihre positiven Eigenschaften deutlich hervorzuheben und sich ernsthaft mit ihrer eigenen Person auseinanderzusetzen. Selbstmarketing ist bei der Jobsuche jedoch unerlässlich. Angenommen, Sie wollen Ihr gebrauchtes Auto verkaufen, und zwar zu einem möglichst guten Preis. Wie gehen Sie vor? Sie werden sich zuerst einen Überblick über den Markt verschaffen. Welche Autos sind gerade gefragt, welche Einflüsse bestimmen den Gebrauchtwagenmarkt etc.?

Dann untersuchen Sie Ihr Auto auf Eigenschaften, die Sie in einem Verkaufsgespräch positiv hervorheben können. Gleichzeitig werden Sie aber auch die Schwächen Ihres Angebots in Augenschein nehmen. Vielleicht fahren Sie in eine Werkstatt und investieren noch einmal ein paar Euros, um die nötigsten Dinge reparieren zu lassen. Wahrscheinlich werden Sie Ihr Auto zumindest einer gründlichen Reinigung unterziehen, um potenziellen Käufern einen besseren Gesamteindruck zu vermitteln. Und für das Verkaufsgespräch werden Sie sich eine Verhandlungsstrategie zurechtlegen. Entsprechende Überlegungen gelten auch für Ihre Stellensuche.

Je besser Ihre Vorbereitung, desto besser sind Ihre Chancen. Spätestens, wenn Sie im Vorstellungsgespräch mit der berühmt-berüchtigten Frage: „Welche sind Ihre fünf größten Stärken und Schwächen?" konfrontiert werden, macht sich Ihre Vorbereitung bezahlt. Und um zu diesem Vorstellungsgespräch überhaupt erst eingeladen zu werden, benötigen Sie überzeugende Bewerbungsunterlagen. Wenn Sie sich bis dahin jedoch noch kein genaues Bild von Ihrer Persönlichkeit gemacht haben, wird Ihre Antwort nicht sehr überzeugend ausfallen. Schlimmstenfalls werden Sie Standardantworten aus Bewerbungsratgebern verwenden, von denen Sie annehmen, dass sie positiv klingen.