Gandhi in Südafrika. Welche Rolle spielte das Kastensystem im Exil?

von: Daria Tonk

GRIN Verlag , 2017

ISBN: 9783668395602 , 19 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

Windows PC,Mac OSX geeignet für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 13,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Gandhi in Südafrika. Welche Rolle spielte das Kastensystem im Exil?


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte - Afrika, Note: 2,0, Universität Duisburg-Essen (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: 1893 kam Gandhi als Anwalt nach Südafrika, um anfänglich einen indischen Kaufmann in einem Rechtsstreit zu verteidigen. Es dauerte nicht lange bis Gandhi zur Erkenntnis kam, dass die Diskriminierung von Indern und Afrikanern in Südafrika zur Tagesordnung gehörte. Gandhi entschied sich zu bleiben und wurde später zu einem politischen Anführer der indischen Minderheit in Südafrika. Die ersten politischen Aktivitäten gegen die diskriminierenden Gesetze für Inder in Südafrika blieben erfolglos. Es wurden leere Versprechungen gemacht oder Zusagen gemacht, die später nicht eingehalten wurden. Dies führte dazu, dass Gandhi seine politischen Aktivitäten stärkte und sie weiter entwickelte. Diese Entwicklung mündete in der Satyagraha. Die Satyagraha war ein Gemisch aus Askese, multireligiöser Spiritualität und Aufrichtigkeit. Mit der Satyagraha Kampagne soll es Gandhi gelungen sein, eine Mehrzahl aller in Südafrika lebenden Inder zu einer politischen Gruppe zu instrumentalisieren. Es sollen nicht nur die Anfänge eines neuen politischen Mittels gegen die diskriminierenden Gesetze gewesen sein, sondern auch der Anfang einer indischen Gemeinschaft, die hinweg über Kastengrenzen agiert haben soll. Eine zentrale Frage, die Gandhi in Südafrika entwickelte, war die Frage der Identität der Inder. Außerhalb von Indien gelang es ihm einen schärferen Blick auf die Identitätsfrage der Inder zu werfen. Schließlich stellte er sich die Frage über die Einheit aller Inder und versuchte diese Einheit herzustellen. Gandhi sah für die Identität der Inder die gemeinsame kulturelle Identität als ausschlaggebend abseits der religiösen und sprachlichen Differenzen. Die kulturellen Gemeinsamkeit lagen für ihn folglich nicht in der hinduistischen Religion. Die Gemeinsamkeiten lagen für ihn in einer langen indischen Tradition, welche eine Zivilisation etablierte, die Moral in den Vordergrund stellte anstelle eines materialistisch orientierten Westens. Gandhi sah die Einheit aller Inder zunächst in einer moralischen und sozialen Umgestaltung